Ein schweigsamer, aber ereignisreicher Juni liegt hinter mir. Inzwischen wurde eine magische Zahl beim Schreiben meines vierten Buches geknackt, über eine Million Zeichen sind getippt. Das klingt nach einer ganzen Menge. Wenn ich mich spute, schaffe ich möglicherweise die Fertigstellung des vierten Buches noch in diesem Jahr. Manch einer mag da vielleicht stutzen. Ich schreibe doch schon seit über einem Jahr am vierten Buch, warum dauert es so lange?
Ein Brotjob, der mich aufgrund von Personalmangel sehr vereinnahmt, hält meine Zeit und Energie im Moment an einem gestrafften Zügel. Trotzdem mache ich ihn gern, in naher Zukunft werde ich vermutlich wieder mehr Zeit für meine Bücher haben.
Und noch ein ausschlaggebender Punkt trübt oft den Schein der Fertigstellung: Zahlreiche Bücher, vor allem von Autoren, die jedes Quartal ein neues Buch veröffentlichen, haben einen weitaus geringeren Umfang. Im Normalfall umfassen diese Bücher zwischen 200 bis 350 Taschenbuchseiten, ca. 500.000 Zeichen und 80.000 Wörter.
Zum Vergleich: Der vierte Band umspannt momentan 797 Taschenbuchseiten, 198.000 Wörter und rund 1.256.800 Zeichen. Das ist mehr als doppelt so viel wie ein herkömmliches kommerzielles Buch beinhaltet. Tatsächlich scheine ich einen Hang zu dicken Wälzern zu haben - schon der zweite Band ist mit mehr als 261.800 Wörtern ein dickes Ding geworden. Ich vermute, dass Band vier am Ende in etwa genauso schmächtig sein wird.
Natürlich habe ich bezüglich dem Ausprobieren von Werbemitteln weiterhin herumgespielt. Inzwischen mit im Sortiment: Ein Bleistift, passende Federn zu den jeweiligen Büchern und ganz neu und nur für besondere Zwecke: Kettenanhänger und Anstecker aus Messing. Die sehen wirklich fabelhaft aus und wurden von der beeindruckenden Firma Leofortis mit Liebe zum Detail hergestellt. Wer mal schnuppern und staunen möchte, wird hier fündig: Leofortis (leofortis-larp.de)
Ein anderer Autor brachte mich auf die Idee des Anhängers, welcher mir inzwischen vorgeschlagen hat, dass jeder Autor eine Münze zum Sammeln mit seinem eigenen Logo darauf prägen lassen sollte. Autoren-Münzen, in diesem Sinne. Da sprudeln nicht nur bei mir so manche Ideen!
Außerdem war ich unterwegs und in Berlin bei einem wundervollen Konzert: Two Steps From Hell, eine der bekanntesten Instrumentalgruppen und vor allem durch das Lied "Heart of Courage" berühmt geworden, haben nach langem Warten ihre Europa-Tournee veranstaltet.
Klingt im ersten Moment nicht sonderlich spektakulär, doch die Kreativität der beiden gruppenführenden Komponisten Thomas Bergersen und Nick Phoenix inspiriert mich seit mehr als 13 Jahren und lässt immer wieder neue Ideen für meine Bücher aufkommen. Zu zahlreichen ihrer Lieder sowie der Instrumentalmusik anderer stelle ich mir Szenen aus
meiner Buchwelt vor. Die Musik dazu live mit Orchester, Chor und teils Sängern zu hören, war ein Erlebnis voller Gänsehautmomente. Und die Krönung: Nach dem Konzert wollte ich eigentlich nur nochmal ein Foto von der leeren Bühne schießen. Plötzlich kam Nick Phoenix nochmal nach vorn, um Autogramme zu geben und Fotos zu schießen. Meine Schwester und ich haben ein gemeinsames Bild abgepasst. Den Rest des Abends war ich wegen dieses erlebnisreichen und erfolgreichen Konzertbesuches total aufgedreht und kam mir allein wegen dem Foto mit Nick Phoenix vor wie ein Teenie, der gerade sein Idol kennengelernt hat.
Übrigens: Meine Buchtitel sowie der Name der gesamten Saga hat sich gewandelt. Ich habe mich ein wenig belesen und bereits seit einiger Zeit mit mir gehadert. "Seelen-Reihe" klingt sehr durchschnittlich, dachte ich für mich. Außerdem gibt es schon so einige Bücher mit "Seele" im Titel. Da ich nach einem Alleinstellungsmerkmal gesucht habe, wählte ich schlicht und weg ein Wesen aus meiner Saga: Das Traja. Was das ist? Das erfahrt ihr ihn meinen Büchern!
Somit ging das große Umwälzen los: Buchtitel ändern, anderes Cover, Facebook-Seite umbenennen, Webseite überarbeiten, und natürlich war ich dabei so pingelig, dass ich sogar die # bei meinem Instagram-Kanal bei jedem einzelnen der 200+ Beiträge umgeändert habe. Wenn ich eine Veränderung durchziehe, dann aber richtig. Somit ist aus der "Seelen-Reihe" nun die "Traja-Saga" geworden. Ich finde, es klingt auf jeden Fall besser!
Und wenn ich ohnehin schon dabei war: Das Cover für den ersten Band habe ich beinahe im selben Zug so bearbeitet, dass es meinen Vorstellungen grob entspricht. Natürlich muss das Ganze noch professionell erstellt werden, aber das wäre erst einmal mein Grobschliff.
Somit geht es voll motiviert wieder an die Bucharbeit, mit meinem Kettenanhänger ausgerüstet und inspirierender Musik im Ohr. Wenn ich so richtig in Fahrt komme, kann es passieren, dass ich vielleicht noch in diesem Sommer mein Glück erneut bei einer Agentur oder einem Verlag versuche. Wir schauen mal. In Zeiten wie diesen muss man schließlich jeden Schritt gut abschätzen.
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